Stachel

Stachel

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Sta|chel ['ʃtaxl̩], der; -s, -n:
a) (bei bestimmten Pflanzen) spitzes, hartes Gebilde an Zweigen [und Blättern]:
die Stacheln der Rose.
Syn.: Dorn.
b) (bei bestimmten Tieren) in oder auf der Haut, auf dem Panzer o. Ä. sitzendes hartes, spitzes Gebilde aus Horn, Chitin o. Ä.:
die Stacheln des Igels.
Syn.: Borste.
Zus.: Bienenstachel, Giftstachel, Igelstachel, Wespenstachel.

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Stạ|chel 〈m. 25
1. 〈Bot.〉 spitzes Anhangsgebilde der Pflanzen, an dessen Bildung außer der Oberhaut auch tieferliegende Gewebeschichten beteiligt sind
2. 〈Zool.〉
2.1 〈Pl.〉 \Stacheln kräftige, spitze, stark entwickelte Haare, Schuppen od. Anhänge des Hautskeletts
2.2 mit Giftdrüsen verbundener, umgewandelter Teil des Legeapparates von Hautflüglern (Wehr\Stachel)
3. 〈allg.〉
3.1 metallene Spitze
3.2 schmaler, spitzer, metallener Gegenstand
4. 〈fig.〉
4.1 heftiger Antrieb
4.2 stechender seel. Schmerz, leiser Groll
● der \Stachel des Ehrgeizes; einer Sache den \Stachel nehmen 〈fig.〉 einer S. das Verletzende nehmen; der Vorwurf ließ einen \Stachel in ihr zurück; wider den \Stachel löcken 〈fig.〉 sich auflehnen, sich widersetzen [<ahd. stachil(la);Stich u. stechen]

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Stạ|chel , der; -s, -n [mhd. stachel, spätahd. stachil, ahd. stachilla, eigtl. = Stechendes, Spitzes, verw. mit Stich]:
1.
a) meist dünner, kleiner spitzer Pflanzenteil:
der Kaktus hat -n;
sich an den -n der Büsche die Beine zerkratzen;
b) (Bot.) (bei bestimmten Pflanzen) spitze, harte Bildung der äußeren Zellschicht (die im Unterschied zum Dorn 1 b kein umgewandeltes Blatt, Blattteil o. Ä. ist):
die »Dornen« der Rose sind im botanischen Sinne -n.
2.
a) (bei bestimmten Tieren) in od. auf der Haut, auf dem Panzer o. Ä. sitzendes, aus Horn, Chitin o. Ä. gebildetes, spitzes, hartes Gebilde:
die -n des Igels;
lange -n haben;
b) Kurzf. von Giftstachel:
der S. der Wespe, Hornisse;
der giftige S. des Skorpions.
3. an einem Gegenstand sitzendes, dornartiges, spitzes Metallstück; spitzer, metallener Stift:
die tödlichen -n seines Morgensterns;
wider/(auch:) gegen den S. löcken (löcken).
4. (geh.)
a) etw. Peinigendes, Quälendes; Qual:
der S. der Eifersucht;
b) etw. unablässig Antreibendes, Anreizendes:
der S. des Ehrgeizes trieb ihn zu immer höheren Leistungen.

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Stachel,
 
1) Botanik: aus Rindengewebe gebildetes, leicht ablösbares Anhangsorgan der Sprossachse höherer Pflanzen (z. B. Rosenstachel). Stacheln dienen zur Verankerung und als Schutz gegen Tierfraß. (Dorn)
 
 2) Musik: bei Violoncello, Kontrabass und Kontrafagott u. a. ein ausziehbarer oder abmontierbarer Stab mit Metallspitze, auf den das Instrument während des Spiels gestützt wird.
 
 3) Zoologie: mit einer Giftdrüse in Verbindung stehender Stechapparat (Wehrstachel) mancher Insekten, bei der Biene mit Widerhaken; der Giftstachel der Skorpione ist das umgewandelte letzte Hinterleibssegment; ferner dem Hautskelett aufsitzende und in einem Kugelgelenk bewegliche Kalkbildung bei Stachelhäutern (z. B. beim Seeigel), harter Strahl der Fischflosse (z. B. beim Stichling) oder starkes, nicht biegsames, meist spitzes Haar bei manchen Säugetieren (z. B. beim Igel).
 

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Stạ|chel, der; -s, -n [mhd. stachel, spätahd. stachil, ahd. stachilla, eigtl. = Stechendes, Spitzes, verw. mit ↑Stich]: 1. a) meist dünner, kleiner spitzer Pflanzenteil (bes. Stachel 1 b, Dorn 1 b): pass auf, der Strauch, der Kaktus hat ganz gemeine -n; ich habe mir an den -n der Büsche die Beine zerkratzt; Ü jenes Gespräch, das ihr wie ein S. im Fleisch saß (Müthel, Baum 119); b) (Bot.) (bei bestimmten Pflanzen) spitze, harte Bildung der äußeren Zellschicht (die im Unterschied zum Dorn 1 b kein umgewandeltes Blatt, Blattteil o. Ä. ist): die „Dornen“ der Rose sind im botanischen Sinne gar keine Dornen, sondern -n. 2. a) (bei bestimmten Tieren) in od. auf der Haut, auf dem Panzer o. Ä. sitzendes, aus Horn, Chitin o. Ä. gebildetes, spitzes, hartes Gebilde: die -n des Igels sind ein guter Schutz gegen Feinde; lange -n haben; b) kurz für ↑Giftstachel: der S. der Wespe, Hornisse; der S. der Honigbiene hat viele kleine Widerhaken; der giftige S. des Skorpions. 3. an einem Gegenstand sitzendes, dornartiges, spitzes Metallstück; spitzer, metallener Stift: die tödlichen -n seines Morgensterns; ein mit spitzen -n besetztes Hundehalsband; ein Bergstock mit einem S. am unteren Ende; der ekelhafte Draht mit den dicht stehenden, langen -n (Remarque, Westen 47); *wider/(auch:) gegen den S. löcken (↑löcken).4. (geh.) a) etw. Peinigendes, Quälendes; Qual: der S. der Eifersucht, des Misstrauens, der Reue; es war etwas in ihm, das dieser Beschämung den S. nahm (Musil, Törleß 147); b) etw. unablässig Antreibendes, Anreizendes: der S. des Ehrgeizes trieb ihn zu immer höheren Leistungen.

Universal-Lexikon. 2012.

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